poems

Some of my poetry.

am augenrand verbognes land
erglüht in kühlem abendbrand
verläuft euch auf dem sommersaum
mit winden kalt beflossen:
und himmelweit entglitt ein stern
aus eurem stillen abschiedszelt
und ließ mich wehend blicken auf
die welt, in blau verschlossen.

Zandvoort, 16.08.2024

wachsein

stadtnacht gemalt
auf mattbraune leinwand
bäume und wiesen schwarz verknöchert
wie öl sickert
glimmer zum himmel
fern läuft ein radio
in die entrückte stille aus.

frühe

morgenrot das blut
das steigt in himmelssphären
das legt mir bernsteintränen
auf mein kinn
und weich errauscht
die stahlstadt
glatt wie rauch.

klammleise betautes fensterglas
vorgewitterregenasphaltduftige
sommerstraßenschläfrigkeit

in der früh atmet sie leise
kellertreppen hinterhöfe
flüchtet die nacht
verkehrslärm spielt auf
zum matten tanz.

2015, published in Ausgewählte Werke XVIII (Realis, 2015)

Erst hast du uns den warmen Tag verliehen
In wolkenlosem Blau ganz eingetaucht,
Als hättest du dein weißes Zelt eröffnet,
Das Licht in ferne Himmelsbahnen staucht:
Das gleißt nun hart auf flimmerndes Gestade
Von einem hellen Duft schmerzlich behaucht.

Nun ist dein tosendes Gesicht verbraucht,
Ergraut dein ewig unbenanntes Stieben.
Und ungerührt verschließt du deine Gnade,
In der wir, hohle Träume haschend, trieben.
Nur Möwen weben müde klagend Kreise
An diesem Ort der Wehmut, die wir lieben.

Koksijde, 21.08.2025

nähm ich all meine regenasphalttage
zusammen in der kuhle meiner hand,
hätt ich ein herbstlaubgolddurchweichtes leben
auf einem pilzduftnieselpfad am waldesrand.

Please do not use any of my work without my permission – thank you!